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03
Oktober
JBoss OneDayTalk 2010
Kurzer Rückblick auf den JBoss OneDayTalk am 2010-10-01 in München.

Vornweg - die Veranstaltung war super organisiert! Danke an die Jungs von der JBoss User Group München.

Wenn man Adam Bien glauben mag, dann ist JEE6 das Beste seit geschnitten Brot. Das mit dem Glauben fällt nach einem Vortrag von ihm ziemlich leicht. In ein paar Minuten ist eine einfache Demo-App zusammengeschrieben. Kein umständliches Konfigurieren mehr und Redeploy Turnarounds von wenigen Sekunden. Da macht das Kodieren wieder Spass. Ich werde mich mit dem Thema in naher Zukunft mal auseinander setzen.

Thematisch in eine ähnliche Richtung sollte für mich auch der Vortrag zum Thema "Wicket/EJB3/Hibernate" von Michael Plöd gehen. Leider ist der ausgefallen. Schade denn das Zusammenwirken hätte mich bei meinem aktuellen Fokus auf Wicket sehr interessiert. Als Ersatz hat Emmanuel Bernard seinen Vortrag zu Bean Validation gehalten. Mit dem Thema hatte ich mich vorher noch nicht befasst. Von daher war ich gespannt. Enttäuscht wurde ich nicht. Bean Validation könnte die Prüfung von Daten in Applikationen vereinfachen bzw. vereinheitlichen. Ein anderer Teilnehmer hat das in seinen eigenen Wicket-Projekten auch schon eingesetzt. Auch Emmanuel empfahl in seinem Vortrag eine Verwendung in Frameworks wie Tapestry oder Wicket.

Zum Thema Persistenz gab es noch zwei interessante Sessions: Envers und ein Roundup zu den neuen Features in Hibernate. Das Hibernate Framework Envers nimmt sich dem Thema Auditing und Versionierung von JPA-Entitäten an. Versionierung wird durch Konfig-Einstellungen und Annotations aktiviert und kann sehr flexibel und feingranular beeinflusst werden. Envers und Bean Validation fanden auch nochmal Erwähnung bei den neuen Hibernate Features. Weitere Erwähnung fand ebenfalls Hibernate Search. Es scheint, dass in Zukunft Hibernate die DB nur noch als reine Datenablage sieht und Dinge wie Auditing, Suche über dem Datenbestand, Validierung von Daten selbst übernimmt. Referenzen zwischen den Daten und Constraints sind ja bei Hibernate bzw. JPA schon ein alter Hut. Aus Sicht des Applikationsentwicklers ist das alles eigentlich kein schlechter Ansatz.

Was gabs noch? Performance Testing von Applikationen. Ein Projektbericht über die Einführung neuer Technologien in Legacy-Umgebungen. BPMN.

Die Situation bei den verfügbaren OpenSource-Tools fürs Performance Testing ist eher bescheiden. Volker Bergmann hat das Thema gut beleuchtet. Ihm blieb letztendlich nichts anderes übrig, als eigene Tools zu schreiben. Vorhandene Tools kosten entweder im mehrstelligen Bereich, sind veraltet oder nur auf begrenzte Szenarien anwendbar. Das Thema ist leider in den Projekten noch nicht angekommen. Performance Tests sind leider teuer (Daten anonymisieren, Daten in Testumgebung übertragen, adäquate Umgebung bereitstellen und und und) und wenn alles gut geht mehr oder weniger nutzlos gewesen. Volker Bergmann verglich das mit Versicherungen für die man relativ viel zahlt, die man im Normalfall nicht in Anspruch nimmt und einem aber im Falle des Falles den Arsch retten können.

Der Projektbericht von Rubén Pares-Selders ging über den Einsatz von JRuby/Rails in gut abgehangenen Umgebungen (z/OS, WebSphere, DB2). Das Problem hat man leider recht oft - wie bekommt man neue Technologien in den produktiven Einsatz und wie überwindet man die diversen Hindernisse dahin. Sein Fazit: Einschmuggeln. Einfach mit der neuen Technologie einen Business Case umsetzen und alle Beteiligten damit überzeugen dass die neuen Technologien weder Teufelswerk sind als auch in die bestehende Infrastruktur passen. Und ausserdem damit noch Dinge realisiert werden können die sonst nur schwierig oder unmöglich sind. Ansonsten braucht man noch wenigstens einen Wohlgesonnenen in der Entscheidungsebene. Gegen alle etwas neues Einzuführen wird nichts. Klingt zu simpel? Ist aber auch nach meiner Erfahrung ein gangbarer Weg. Wenn nicht sogar nur der einzige. Klar, man kann sich epische Diskussionsorgien mit irgendwelchen Entscheidern liefern. Im Zweifelsfalle ziehen die sich aber wieder auf den üblichen Standpunkt zurück: wir bleiben bei dem was wir kennen, damit sind wir auf der sicheren Seite und wir machen uns nicht mit irgendwelchen Entscheidungen angreifbar. Ein praktischer Showcase lässt sich dagegen aber nicht mehr einfach so vom Tisch wischen.

BPMN. Hm. An und für sich interessantes Thema. Leider keine eigenen Erfahrungen damit. Sehr angenehm war die unangestrengte Vortragsweise von Bernd Rücker. Er versucht nicht BPMN als den Heilsbringer schlechthin zu verkaufen sondern zeigt sehr gut die Möglichkeiten des Einsatzes.

 
 
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